Härri - der Schweizer Familienname

Name

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Herkunft und Bedeutung

Härri ist ein Schweizer Familienname. Menschen mit diesem Namen stammen ursprünglich aus den Gemeinden Birrwil und Othmarsingen im schweizerischen Kanton Aargau.

Die Herkunft und Bedeutung des Namens Härri ist nicht gesichert. Bäuerliche Familiennamen entstanden erst Ende des 13., anfangs des 14. Jahrhunderts. Vorher hatten die Vornamen genügt.

Zur Herkunft des Familiennamens Härri gibt u.a. folgende Thesen:

  • Der Name stammt von «Härer», der Berufsbezeichnung eines Kleintierjägers.
  • Der Name stammt von «Herry», einem Familiennamen französischer Hugenotten.
  • Das Geschlecht stammt aus dem britisch-irischen Raum.

Schreibweisen

Da sich der Name im Laufe der Zeit wandelte, existieren verschiedene Schreibweisen:

JahrSchreibweisen
1508Haerry (in Dornstetten, Deutschland)
Mitte 16. Jh.Härer, Härinen, Harri, Herin, Herrer, Herry (in Birrwil und Basel)

Geistliche mögen den Namen so geschrieben haben infolge der damaligen Gewohnheit, jedem Geschlechtsnamen wo möglich eine dem Laut entsprechende Bedeutung zu geben.
1612Härer wechselt sich nun mit der neuen Schreibweise Härri ab. (Birrwil)

Im 16. und 17. Jahrhundert wandelten viele Leute ihren Namen in einen lateinischen um. Dies geschah meist so, dass die lateinische Endung -ius oder -us an den Familiennamen angehängt wurde. Die Form des Vatersnamens wurde beibehalten, indem man den lateinischen Vornamen des Vaters in den Genitiv setzte, was „Sohn des“ bedeutete. Aus Cornelius beispielsweise wurde so Cornelii (des Cornelius) oder kurz Corneli oder Cornely.
1638Härrer kommt hinzu. (Birrwil)
seit 1686Der Familienname wird konstant Härri geschrieben. (Birrwil)
1852Haerry kommt hinzu, meist aufgrund von Niederlassung in französisch- und englischsprachigen Gebieten.
Ende 19. Jh.Härry und Haerri kommen hinzu.
?Harry kommt hinzu.
heuteAm weitesten verbreitet ist Härri, gefolgt von den Varianten Härry, Haerry, Haerri und Harry.

Birrwiler Dorfnamen

Um Familien und Personen am selben Ort mit gleichem Namen besser unterscheiden zu können, gab man ihnen einen Dorfnamen, auch Beiname, Zuname oder Übername genannt. Dieser kann zum Bespiel vom Vornamen eines Vorfahren abstammen, von einem Beruf, einer speziellen Gegebenheit oder der Bewohnung eines Dorfteils.

Dorfnamen treten in drei Varianten auf:

  1. Als einzelner Begriff, zum Beispiel «Ammanns»
  2. Als zusammengesetzes Wort: Beispiel: «Chappisami». Der erste Teil deutet auf den weiter entfernten Verwandten hin (Kaspar), der zweite Teil auf den näheren (Samuel). Dasselbe auch bei «Philehans», wo Philomena als ehemals Aussenstehende sich mit Hans Härri vermählt hat.
  3. Als zwei einzelne Beinamen: Beispiel: «Johannesen, Kappis». Der erste bezieht sich auf den näheren Verwandten (zum Beispiel auf den Vater Johannes), der zweite auf einen entfernteren (Kaspar).

Hier ein paar Beispiele von Dorfnamen, welche die Härris in Birrwil zum Teil auch heute noch tragen:

Ammanns, Bahnwächterfridis, Chappis (auch Kappis, Chasperlis), Chappisamis, Flügels, Heinis, Humbels, Johannesen, Lähmanns, Michels, Michelsjoggis (auch Michujoggis), Michusamelis, obere Becke, Orgelischte, Philehans, Rudolfs, Samuels (auch Samele, Samuele), Schmittebeck, Spezis, Spiegelis (auch Spiegelsamis, Spiegusamis), Vetters, Vetterhansrudis, Vettersamis (auch Vettersamelis), Weibels, Zimmermanns.

Facebook-Gruppe «Birrwiler Dorfnamen»

Damit die Beinamen aller Birrwiler Geschlechter nicht in Vergessenheit geraten, gibt es speziell zu diesem Thema eine Gruppe auf Facebook:

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